Die islamische Miniaturmalerei konnte sich trotz des Bilderverbots vor allem im iranischen Kulturraum entwickeln. Die Wurzeln dieser Kunstform gehen bis auf die Stätantike zurück. Über die Entwicklung der Kunst vor der Eroberung durch die Mongolen ist nur wenig bekannt, zu gründlich haben diese wertvolle Bilder zerstört. Erst im 14. Jahrhundert lebte die Miniaturmalerei wieder auf. Großen Anteil daran hatten die Künstler der Tabrizer Schule, die umfassende naturwissentschaftliche und literarische Werke zu Weltgeschichte und Tierfabeln illustrierten. Die bildliche Darstellung orientierte sich sehr an den chinesischen Vorbildern, so konnte die bis dahin nur schematische Darstellung der Natur wesentlich an Lebendigkeit gewinnen. Eine drastische Wandlung und stilistische Erneuerung erfuhr die Tabrizer Schule zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Zu diesem Zeitpunkt übernahm der Meister der Herâter Schule, Kamâl ad-Din Behzâd, die Leitung. Behzâd drängte die bis dahin dominierende Kalligrafie zurück und verlieh den Figuren individuelle Züge und fein abgestufte Schattierungen. Mit dem Tod Behzâds verlor die Tabrizer Schule an Bedeutung, Isfahan und Qazwin entwickelten sich zu den neuen Zentren der persischen Miniaturmalerei. Die Isfahner Schule erlebte die Blütezeit unter dem Künstler Rezâa Abbâsi, der in die Kunst mehr alltägliche Themen einfügte. Sanfte Farben und fließende Linien schufen eine neue Malweise. Mit dem Tod Abbâsis verschwand die Miniaturmalerei langsam. Ab dem 19. Jahrhundert wurden vorwiegend Portraits gemalt. 1911 eröffnete Mohammad Ghaffâri in Teheran eine Malschule, wo der westliche Stil gelehrt und gefördert wurde. |