Chosrau I. Anuschirwan (um 528 bis 579), persischer König („mit der unsterblichen Seele"; auch Chosroes und Kisra) der Sassaniden-Dynastie (531-579). Chosrau I. gilt als einer der bedeutendsten Herrscher des Persien. In einer Reihe von Kriegen gegen das Byzantinische Reich (531/32, 540-545, 571-576) gelang es ihm, sein Herrschaftsgebiet bis hin zum Schwarzen Meer auszudehnen. Bei weiteren militärischen Eroberungszügen verschob er die Grenzen Persiens im Osten bis zum Indus und vom Arabischen Meer bis weit nach Zentralasien hinein. 576 wurde er von den Truppen des byzantinischen Kaisers Justinian I. bei Melitene (heute Malatay, Türkei) geschlagen. Er reformierte die Verwaltung und das Steuersystem, förderte die Literatur und die Wissenschaft. Seine Herrschaft wurde auch als goldenes Zeitalter der antiken persischen Literatur bekannt. Chosrau ist Hauptfigur in vielen persischen Legenden. |